Mit dem Beelitzer Postkutscher zur Ravenstein-Ehrung
Potsdamer Auszubildende sind Preisträger des nationalen Wettbewerbs
- Erschienen amDer Ravenstein-Förderpreis geht in diesem Jahr nach Brandenburg! Den angehenden Geomatikerinnen und Geomatikern der LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg) wurde das Ergebnis am 18.12.2020 bekanntgegeben. Mit ihrem Brettspiel „Der Beelitzer Postkutscher“ überzeugten die Auszubildenden Jenny Giesecke, Laura Haase, Johanna Kurzweg, Erik Hannibal und Christian Moskwa die Auswahlkommission.
Prof. Dr. Mark Vetter, Vorsitzender der Kartographie-Stiftung Ravenstein, würdigte die herausragende Leistung in einem Grußwort: „Das Besondere an dieser Einreichung ist die Vielfalt. Die Erarbeitung setzt sich im Grunde aus drei Komponenten zusammen: einer überzeugenden grafischen und kartografischen Gestaltung, dem 3D-Druck von Brettspiel-Zubehör und einer Website zur Begleitung des Brettspiels. Das erfordert Kreativität, Können und nicht zuletzt eine gute Koordination der Arbeiten.“
Der Vorsitzende der Jury Dirk Zellmer ergänzt: „Die Auszubildenden haben in ausgezeichneter Teamarbeit von der Spielidee bis zur Umsetzung alles selbst entwickelt. Die Arbeit besticht durch viele liebevolle Details. Die Gestaltung der Spielfiguren, Spielchips und Ereigniskarten lässt sich von der historischen Epoche leiten und auch eine passende Kartengrundlage für das Brettspiel wurde verwendet. Das schafft ein echtes Erlebnisgefühl und deshalb vergibt die Jury den Förderpreis in diesem Jahr auch ausschließlich an die Brandenburger Auszubildenden und ihren Beelitzer Postkutscher.“
Namensgeberin für den Preis ist die Stifterin Helga Ravenstein. Ihrem erklärten Ziel, den kartographischen Nachwuchs in Deutschland zu fördern, um ein hohes Niveau in der beruflichen Ausbildung nachhaltig zu sichern, wird mit der Prämierung von Preisträgern, die ihre besondere Qualifikation unter Beweis stellen konnten, Ausdruck verliehen.
Die Auszubildenden freuen sich über diese Ehrung. Gerade in diesem Jahr war die gemeinsame Bearbeitung unter den aktuellen Pandemiebedingungen oft schwierig und eine besondere Herausforderung. Die Begeisterung über ihr eigenes Vorhaben hat das nicht getrübt.
„Die Idee kam bei einer Wanderung durch Brandenburg im vergangenen Jahr. Dort bin ich auf die historischen Meilensteine aufmerksam geworden. Gemeinsam haben wir uns dann mit dem alten Wegemaß der Preußischen Meile auseinandergesetzt und zum historischen Postliniennetz recherchiert.“, erklärt Erik Hannibal und dankt im Namen der Auszubildenden insbesondere den Ausbildern der LGB, die sie in der Umsetzung ihres Projektvorhabens immer bestärkt hätten und der Ernst-Litfaß-Schule Berlin für die Kooperation bezüglich der Nutzung des 3D-Druckers.
In seiner Gratulation hebt Bernd Sorge, stellvertretender Geschäftsführer der LGB, hervor, dass der nun preisgekrönte Beitrag ein gutes Beispiel für die Bandbreite des Berufsbildes des Geomatikers ist. Kartengestaltung ist längst nicht alles, was Geomatiker/innen können. Auch Web- und Mediendesign, Recherche und Analyse von geographischen Informationen in speziellen Softwaresystemen gehören ebenso dazu wie die Modellierung von Daten, in diesem Fall für die digitalen Entwürfe für den 3D-Drucker.
Die Auszubildenden haben bereits Kontakt zum Beelitzer Museum „Alte Posthalterei“ aufgenommen, wo das Brettspiel großen Zuspruch findet. Auf der Webseite der LGB wird das Projekt „Der Beelitzer Postkutscher“ neben anderen Ausbildungsarbeiten und Preisträgern vergangener Jahre in Kürze mit weiteren Informationen veröffentlicht werden: