Ein Projekt der
Geomatiker-Ausbildung!

Über das Projekt

Die LGB

Die LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg) gehört zur öffentlichen Verwaltung. Ihre Aufgabe ist die Erfassung, Verarbeitung und Bereitstellung von Geodaten für jeden: schnell, aktuell, zuverlässig und mit modernster Technik. Ob Polizei, Feuerwehr, Landwirtschaft, Umweltschutz, beim Bauen oder auf dem Immobilienmarkt - Geodaten werden immer gebraucht.

Das Team

Wir - Friedrich Heine, Nico Jankowiak und Anton Wieting - sind drei LGB-Auszubildende , die 2021 das Projekt "Trimm Dich in Berlin" entwickelt haben.

Die Auszeichnung

Für unsere weiter unten detailliert beschriebene Einreichung wurden wir von der Fachjury der Kartographie-Stifung Ravenstein mit dem Anerkennungspreis in der Kategorie Ausbildung ausgezeichnet.
Der Ravenstein-Förderpreis ist ein Preis zur Förderung des kartographischen Nachwuchses in der Bundesrepublik Deutschland. Mit einer Prämierung stellen die Preisträger ihre besondere Qualifikation unter Beweis. In der LGB haben die Auszubildenden im 2. Ausbildungsjahr die Möglichkeit, am Ravenstein-Förderpreis teilzunehmen.

Unsere Trimm-Dich Karten

Das Ergebnis unseres Projekts ist eine Karte Calisthenics-Parks in der Berliner Innenstadt im Format DIN A2, die wir in zwei verschiedenen Farbvarianten erstellt haben.
Die Karte kann über den Button unter den Bildern heruntergeladen werden und unter Angabe des folgenden Copyrights verwendet werden: © GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0.

Wie wir zu dieser Idee kamen

Die Idee zu dem Thema Calisthenics-Parks unter dem Motto „Trimm dich in Berlin“ ist entstanden, weil wir drei selbst aktive Sportler sind und häufig Fitnessstudios besuchen. Da diese aufgrund der Coronapandemie geschlossen wurden, mussten wir uns nach Alternativen umsehen und sind dadurch mit der Calisthenics-Szene in Kontakt gekommen. In diesem Zug haben wir das erste Mal mitbekommen, wie viele Calisthenics-Parks es gibt. Da wir alle aus Berlin und dem direkten Umkreis stammen, machten wir uns auf die Suche nach Übersichten solcher Anlagen. Wir konnten dabei keine handwerklich gut gestaltete Karte finden, weshalb wir nun selbst eine erstellen wollten. Außerdem finden wir den Gedanken eines öffentlichen Sportangebotes sehr unterstützenswert. Es braucht nichts, außer dem eigenen Körpergewicht, um direkt loszulegen. Vom Einsteiger bis zum Profi gibt es eine Fülle an Übungen, die je nach Ausstattung des Parks zusammengestellt werden können. Wir haben uns bei unserer Karte auf die Berliner Innenstadt konzentriert, weil es zum einen eine große Zahl an Sportanlagen gibt und zum anderen mit dem Berliner S-Bahn-Ring eine geeignete natürliche Grenze für die Karte vorliegt.

Recherche

Dank einer stetig wachsenden Community gibt es eine immer größere Zahl an Onlineressourcen, in denen öffentlich zugängliche Sportanlagen eingetragen und mit Bildern und Text versehen sind. Für Berlin haben wir aus diesen Ressourcen eine Liste erstellt und uns zur Verifizierung an die zuständigen Grünflächenämter der Stadt Berlin gewandt. Zusätzlich haben wir alle Standorte besucht, um die örtlichen Gegebenheiten zu dokumentieren und Fotos zu machen. Mit Hilfe von webbasierten Geodiensten wurden die fehlenden Daten beschafft. Dazu zählen die Haltestellen, die ÖPNV-Linien und die Daten des Digitalen Landschaftmodells (DLM) 50 der LGB. Letztere können seit 2020 als Open Data jederzeit und kostenfrei über den GEOBROKER abgerufen werden.

Datenverarbeitung und Kartenerstellung

Die gesammelten Daten haben wir zunächst in ArcGIS eingebunden. Dort haben wir die Daten selektiert. Dabei haben wir uns entschieden, nur U-Bahn- und S-Bahnlinien darzustellen, weil sie am meisten zur Orientierung in der Stadt beitragen. Außerdem ist das Bus- und Straßenbahnliniennetz so dicht, dass deren Darstellung unübersichtlich würde. Aus dem kostenfreien DLM der LGB haben wir Straßen, Gewässer und Grünflächen extrahiert. Es entstand eine Übersicht der Sportanlagen innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings samt kartografischer Grunddaten, die wir für die weitere Verarbeitung in eine Adobe Illustrator Datei exportiert haben. Die Parks haben wir mit Hilfe von Zahlen durchnummeriert und am Rand mit Informationen über Ausstattung und genauerer Straßenlage beschrieben. Zur Orientierung innerhalb der Stadt sind neben dem Straßennetz außerdem die Linien der U- und S-Bahn eingefügt worden. Der Berliner S-Bahn-Ring stellt, wie bereits beschrieben, die Grenze unserer Karte dar. Da die Stadt dort nicht aufhört, entschieden wir die weitere Stadt nach außen hin zu verblassen und damit einen weichen Übergang zu schaffen. Mit Hilfe eines Schlagschattens erzeugen wir eine Tiefe im Bild, welche Sportanlagen und Nahverkehrslinien von der Grundkarte abhebt. Im Zuge der Projektarbeit sind zudem zwei Farbschemen entstanden. Ein helles, welches sich an den Farben klassischer Topografischer Karten orientiert und ein dunkles, das vom „Darkmode“ digitaler Kartendienste inspiriert ist. Diesen Trend aus der digitalen Kartographie wollten wir ins analoge übersetzen. Um den großen Farbflächen etwas organische Struktur zu verleihen, haben wir ein eigens entworfenes Muster hinterlegt, wodurch dem monotonen Gesamtbild eine Seele eingehaucht wird.

Webanwendung

Für uns stand bei diesem Projekt das Zusammenspiel von moderner, handwerklicher Kartengestaltung und Geoinfomationstechnologie im Mittelpunkt. Deswegen haben wir uns entschieden, neben der analogen Karte eine digitale Version zu erstellen, die noch mehr Informationen zu dem Thema bereithält. Die Verbindung wird durch einen QR-Code hergestellt, der eingescannt werden kann und auf unsere Website führt. Wichtig war uns dabei, dass die Seite auch auf mobilen Geräten nutzbar ist, weil der Großteil der Anwender über solche auf unsere Webanwendung zugreifen wird. Dieses sogenannte Responsive Webdesign haben wir mit Hilfe des CSS-Frameworks „Bootstrap“ umgesetzt. Die Kartenanwendung haben wir mit dem Javascript-Framework „OpenLayer“ erstellt. Hier hat der Nutzer die Möglichkeit die Standorte der Calisthenics Parks über verschiedenen Grundkarten und Orthophotos zu betrachten. Es besteht zudem die Möglichkeit auf einzelne Features zu klicken, um weitere Informationen abzurufen. Es erscheint ein Popup-Fenster, in welchem die verfügbaren Geräte gezeigt werden und das einen weiterführenden Link enthält, welcher führt zur ausgewählten Anlage in der Anlagenübersicht führt. Neben Fotos befinden sich hier Informationen zur Anfahrt und Beschaffenheit der Anlagen. Zusätzlich haben wir eine Seite für Geräteerklärungen und eine für die Vorstellung des Ravenstein-Projektes erstellt.