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Das Land Brandenburg wächst

neue statistische Daten lassen Raum für Vermutungen

- Erschienen am 19.11.2014

Die Angaben in den Statistischen Jahrbüchern der letzten Jahre belegen, dass die Fläche des Landes Brandenburg sich stetig verändert. Von Jahr zu Jahr scheint das Land größer zu werden, so geben es zumindest die Zahlen wieder. Tatsächlich verändert sich die Landesfläche nicht. Immer genauere Berechnungen ergeben jedoch neue Ergebnisse. So wächst die angegebene Zahl zur Landesfläche von 29.483 km² aus dem Jahr 2011 über 29.484 in 2012, 29.486 in 2013 auf aktuell 29.654 km². Auffällig ist der große Sprung von 168 km² im letzten Vergleich.
Die Werte gehen teilweise auf Messungen aus der Entstehungszeit des Liegenschaftskatasters zurück, bis in die 1890er Jahre. Sobald neue Messungen erforderlich sind, werden durch moderne Methoden zumeist andere, genauere Werte erzielt. Daher ändert sich die Zahl, die durch die LGB an das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg gemeldet wird, regelmäßig. Die große Differenz der Jahre 2013 und 2014 begründet sich durch die Einführung des Automatisierten Liegenschaftskatasterinformationssystems ALKIS im Jahr 2013. In ALKIS sind die bisher getrennt vorliegenden Daten des Automatisierten Liegenschaftsbuches (ALB) und der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) vereint. Bis zum vorigen Jahr wurden zur Ermittlung der Gesamtfläche des Landes die Daten des ALB summiert.
Mit Einführung von ALKIS geschieht eine Umstellung. Nun werden die geometrischen Flächen der tatsächlichen Nutzung zur Gesamtfläche addiert. Die Umstellung erfolgte im Einklang mit bundesweiten Vorgaben. Erstmals kann hiermit also von einer genauen Zahl gesprochen werden.
Auch im Bundesvergleich sticht das Land Brandenburg heraus. Dieser Umstand kann historisch begründet werden. Schon unter Napoleon wurde mit der Erfassung eines Liegenschaftskatasters begonnen. Die Elbe kann hier in etwa als Grenze einer damaligen genauen Erfassung angenommen werden. Östlich davon wurde mit der Erfassung erst später begonnen und dann in erheblich kürzerer Zeit aufgeholt, was westlich schon vorlag. In der Kürze der Zeit sind ungenauere Ergebnisse vorprogrammiert. Viele dieser Ergebnisse stehen noch heute und wurden bis vor der Einführung von ALKIS zur Gesamtfläche summiert.
Fazit ist: die Zahlen ändern sich, die Grenzen nicht. Brandenburg ist das erste Land der östlichen Bundesländer, das auf das neue System umgestellt hat. Nach Umstellung aller Bundesländer ist zu erwarten, dass sich die Zahlenwerte stabilisieren.