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Weltstatistiktag: Daten sagen mehr als Worte…

Geobasisinformationen zur Landbedeckung liefern wichtige Informationen für flächenstatistische Betrachtungen

- Erschienen am 20.10.2021
Grafik zum Weltstatistiktag © Tiero – stock.adobe.com

In einem bundesweit initiierten Vorhaben der Vermessungs- und Katasterverwaltungen der Länder wird bis 2024 die neue Modellierungsvorschrift für amtliche Geodaten umgesetzt. Die bisher vorhandenen amtlichen Geodaten der Tatsächlichen Nutzung (TN) werden erweitert, um daraus die Daten der Landnutzung (LN) ableiten zu können. Ergänzend dazu werden für das neue Produkt Landbedeckung (LB) die Daten weitestgehend automatisch aus Fernerkundungsdaten abgeleitet.

Gesellschaftsrelevante Entwicklungen wie Klimawandel, Energie- und Mobilitätswende, Nachhaltigkeit oder Demografie bestimmen und verändern stetig das Profil, dem moderne, einheitlich geführte Geobasisdaten entsprechen müssen. Die Daten der Landbedeckung sind insbesondere für Statistikbehörden von immenser Bedeutung. So sind diese beispielsweise beim Umweltmonitoring für flächenstatistische Betrachtungen relevant. Unter Landbedeckung versteht man dabei die physische und biologische Bedeckung der Erdoberfläche. Das sind künstliche Flächen, landwirtschaftliche Flächen, Wälder, natürliche und naturnahe Gebiete, Feuchtgebiete und Wasserkörper. So können anhand aktueller Landbedeckungsdaten die Inanspruchnahme von Naturflächen, Baum- und Pflanzenbestände für Kohlenstoffzyklen bzw. CO2-Emmissionsberechnungen oder die Bodenversiegelung zur Modellierung von Hochwasservorhersagen abgeleitet werden.

Der Begriff Landnutzung beschreibt dagegen Flächen anhand ihrer derzeitigen bzw. zukünftigen Nutzung wie z.B. Wohn-, Industrie- oder Gewerbegebiete, land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Freizeitgebiete. Die Daten der Landnutzung sind für die Finanzverwaltung hinsichtlich der Ertrags- und Grundsteuer von besonderem Interesse, haben aber auch Einfluss auf die regionale Agrarpolitik bzw. staatliche Agrarförderung.

LGB: Mission
Die LGB gehört als Landesbetrieb zur öffentlichen Verwaltung im Land Brandenburg. Zu ihren Aufgaben zählt die Erfassung, Verarbeitung und Bereitstellung von Geobasisdaten für jeden: schnell, aktuell, zuverlässig und mit modernster Technik.

Ob für Standortanalysen, bei Waldbränden, Einsatzplanungen der Polizei, räumlichen Planungen, im Umwelt- und Naturschutz, Immobilienbewertungen oder Fahrzeugnavigation – überall bieten Geodaten die Grundlage für verlässliche Entscheidungen. Landschaftsdaten, Luftbilddaten (Orthophotos), Verwaltungsgrenzen, Geländemodelle, Hauskoordinaten (georeferenzierte Adresse), 3D-Gebäudedaten, topographische und viele weitere digitale Produkte bzw. Dienste können kostenfrei als OpenData über den GEOBROKER bezogen werden.

Die LGB ist zudem Geo-Dienstleister für andere Behörden und Einrichtungen im Land Brandenburg. Von der Beratung und Konzeption bis hin zur Erstellung und dem Betrieb von Geo-Anwendungen reicht das Portfolio. Auch Karten- und Grafikgestaltungen, Reproduktionen und Druckdienstleistungen bietet die LGB an. So wird Qualität und Kompetenz aus einer Hand geliefert.

Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs bietet die LGB verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. So bildet sie jährlich sechs Auszubildende im Beruf Geomatiker/-in aus und ist mit ihrer zentralen Aus- und Fortbildungsstätte (ZAF) im Land Brandenburg verantwortlich für die Planung, Organisation und Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung in den Berufen der Geoinformationstechnologie im dualen Ausbildungssystem. Zudem bietet die LGB Bildungsverträge für das duale Studium und verschiedene Laufbahnausbildungen an.

Weltstatistiktag
Der Weltstatistiktag findet jährlich am 20. Oktober statt und wurde 2010 von der UN-Statistikkommission initiiert. An diesem Aktionstag finden in über 100 Ländern Aktionen statt, um auf die wichtige Rolle amtlicher Statistiken aufmerksam zu machen.