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Bin ich da, wo ich bin?

Positionsüberprüfung durch Kontrollpunkte

- Erschienen am 28.02.2022
Überprüfung der eigenen Koordinaten mit denen des Kontrollpunktes © LGB

„Egal ob Sie mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind – ein Handy ohne Navigation ist kaum noch denkbar. Da ist es für die Nutzerinnen und Nutzer doch interessant zu erfahren, wie genau die Angaben sind, die das Mobiltelefon oder andere Navigationsgeräte mit Hilfe von Satelliten liefern.“, so Christian Killiches, Präsident der LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg).

Schließlich hat man nicht jederzeit ein professionelles Navi zur Hand. Das Smartphone ist dagegen ständiger Begleiter. Schnell das gewünschte Ziel in den Routenplaner eingetippt und schon wird man unkompliziert und auf dem schnellsten Weg zum Ziel geführt. Jeder kann zu jeder Zeit weltweit seine Position bestimmen und auch auf einer Karte visualisieren.

So finden Sie ihr Hotel in einer unbekannten Stadt, beim Radfahren oder Wandern den richtigen Weg, speichern Ortsinformationen beim Fotografieren oder werden beim Geocaching zum Ort Ihrer Wahl geleitet. Für die Positionsbestimmung mit dem Smartphone stehen – je nach Modell – mehrere Navigationssatellitensysteme zur Verfügung, unter anderem das amerikanische GPS und das europäische Galileo.

Doch wie genau arbeitet mein Navigationsempfänger denn nun tatsächlich?
Kaum jemand weiß, wie genau die angezeigte Position seines Smartphones oder eines anderen mobilen Endgerätes nach einer Satelliten-Ortung wirklich ist. Sie können dies aber an einem festen Punkt auf der Erde ganz einfach überprüfen, indem die Abweichung der eigenen Positionsbestimmung zum zentimetergenau bestimmten Punkt angezeigt wird. Solche so genannten ”Kontrollpunkte für Navigationsgeräte” wurden mit Unterstützung der LGB in den vergangenen Jahren eingerichtet. Sie haben die Form einer quadratischen Bodenplatte in der Größe von 30 cm x 30 cm und befinden sich an leicht zugänglichen und touristisch attraktiven Stellen.

Die Punktmarkierung auf den Bodenplatten wurde in hochpräzisen Messungen mit dem Satellitenpositionierungsdienst SAPOS® der deutschen Landesvermessung zentimetergenau im amtlichen Referenzsystem ETRS89 bestimmt.

Wo gibt es solche Kontrollpunkte in Brandenburg?
In Brandenburg gibt es insgesamt fünf Kontrollpunkte für Navigationsgeräte. Sie befinden sich in Frankfurt (Oder) an der Oderpromenade nahe der Friedensglocke, in Luckenwalde vor der Kreisverwaltung, in Potsdam am Filmmuseum Potsdam, in Spremberg nordöstlich des Brunnens zwischen Rathaus und Touristeninformation und in Wandlitz am Eingang zum BARNIM PANORAMA.

Wie überprüfe ich meinen Navigationsempfänger?
Suchen Sie einen der genannten Kontrollpunkte für Navigationsgeräte auf. Dann stellen oder halten Sie Ihr Gerät auf oder in unmittelbare Nähe des Kontrollpunktes. Bestimmen Sie nun die Standortkoordinaten und vergleichen Sie Ihre Messwerte mit den angegebenen Koordinaten des Kontrollpunktes. Für die Anzeige der eigenen Standortkoordinaten kann eine zusätzliche App nötig sein.

Auf der Platte des Kontrollpunktes ist die Position in geographischen Koordinaten und UTM Koordinaten angegeben. Nutzende stellen an ihren Navigationsgeräten gegebenenfalls das Positionsformat auf das ETRS89-Datum ein und wählen für die Ausgabeanzeige UTM-Koordinaten oder geographische Koordinaten, also Längen- und Breitenangaben in Grad, Minuten und Sekunden aus. Durch einfache Differenzbildung der digital angezeigten Koordinaten mit den auf der Tafel angegebenen Koordinaten haben Sie einen Eindruck von der Genauigkeit Ihres Navigationsempfängers.

Die Genauigkeit Ihrer gemessenen Koordinaten hängt von der Satellitenkonstellation ab, die sich über den Tag stetig verändert. Es ist normal, dass sich die Anzeige Ihres Empfängers im Rahmen der Messgenauigkeit mit der Zeit verändert und immer etwas unterschiedlich sein kann. Wie genau die Anzeigen sind, hängt vom Gerät, der verwendeten Anwendung, aber auch der aktuellen Satellitenkonstellation ab.


Hintergrund:

Die LGB gehört seit 20 Jahren als Landesbetrieb zur öffentlichen Verwaltung im Land Brandenburg. Zu ihren Aufgaben zählt die Erfassung, Verarbeitung und Bereitstellung von Geobasisdaten für jeden: schnell, aktuell, zuverlässig und mit modernster Technik.

Ob für Standortanalysen, bei Waldbränden, Einsatzplanungen der Polizei, räumlichen Planungen, im Umwelt- und Naturschutz, Immobilienbewertungen oder Fahrzeugnavigation – überall bieten Geodaten die Grundlage für verlässliche Entscheidungen. Landschaftsdaten, Luftbilddaten (Orthophotos), Verwaltungsgrenzen, Geländemodelle, Hauskoordinaten (georeferenzierte Adresse), 3D-Gebäudedaten, topographische und viele weitere digitale Produkte bzw. Dienste können kostenfrei als Open Data über den GEOBROKER bezogen werden.

Die LGB ist zudem Geo-Dienstleister für andere Behörden und Einrichtungen im Land Brandenburg. Von der Beratung und Konzeption bis hin zur Erstellung und dem Betrieb von Geo-Anwendungen reicht das Portfolio. Auch Karten- und Grafikgestaltungen, Reproduktionen und Druckdienstleistungen bietet die LGB an. So wird Qualität und Kompetenz aus einer Hand geliefert.

Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs bietet die LGB verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten. So bildet sie jährlich sechs Auszubildende im Beruf Geomatiker/-in aus und ist mit ihrer zentralen Aus- und Fortbildungsstätte (ZAF) im Land Brandenburg verantwortlich für die Planung, Organisation und Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung in den Berufen der Geoinformationstechnologie im dualen Ausbildungssystem. Zudem bietet die LGB Bildungsverträge für das duale Studium und verschiedene Laufbahnausbildungen an.